Karen von Alain


Eines Abends lief eine scheinbar normale Frau in ein Einkaufszentrum. Sie lief etwas verdächtig den Gang entlang, da sie etwas humpelte. Sie setzte sich auf eine Bank und trank aus ihrer Thermoskanne einen selbstgemachten Tee. Sie stand nach einigen Minuten auf, da sie gehen wollte und ließ aus Versehen ihre Tasche liegen. Sie bemerkte dies erst, als ein Mann ihr diese Tasche wieder zurückgab. Sie bedankte sich und ging weiter.

Der Mann lief ihr eine Weile lang hinterher, sogar in den Bus folgte er ihr. Der Mann wirkte etwas mysteriös. Die Frau wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Als sie aus dem Bus ausstieg, stieg der mysteriöse Mann auch aus und nahm die Verfolgung wieder auf, bis sie an einer Kreuzung stand und nicht weitergehen konnte, da gerade zu viele Autos vorbeifuhren. Der mysteriöse Mann stellte sich neben sie und sagte: „Ich wünsche ihnen noch einen schönen Freitagabend“, und lief auf die Straße, wo er anschließend von einem Auto überfahren wurde. Die Frau blieb regungslos stehen, denn es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie ein solches Szenario erlebt hatte. Exakt vor 13 Jahren an derselben Stelle. Der einzige Unterschied war, dass es dieses Mal nicht ihre Mutter war, die ihr Leben an dieser Kreuzung liegen gelassen hatte, sondern ein Fremder, der ihre Tasche zurückgegeben hatte. Als die Polizei aufkreuzte, stand sie immer noch regungslos da, versteinert, ohne irgendwelche Zuckungen. Der Polizist fragte, wie ihr Name sei und was geschehen sei. „Karen, Karen Watts“, antwortete sie und ergänzte, „und...er...er wünschte mir noch einen schönen Tag und lief auf die Straße und wurde anschließend überfahren.“ Karen war komplett überfordert mit der Situation. Der Polizeibeamter warf einen Blick auf Karen und sagte: „Würden sie bitte mit auf die Polizeiwache kommen, weil wir ihnen noch ein paar Fragen stellen möchten?“ „Hm, muss ich? Ich möchte gerne noch mit ihrem Chef sprechen wegen dem Mitnehmen von Passanten“, antwortete sie. Der Polizist sah sie nur noch dumm an und ignorierte sie anschließend. Karen ging nach Hause, legte sich auf die Couch und schaute die Nachrichten. Eigentlich nichts Neues außer einer Eilmeldung: „Ein Mann und 4 Polizisten tot auf der Straße aufgefunden.“ Karen wusste, was los war und stellte den Fernseher lauter. „Ein 21-jähriger Mann machte auf der Southwest Brooklyn Street in Portland Selbstmord, indem er vor ein Auto sprang und 4 Polizisten kamen anschließend während der Untersuchung wegen einem fahrerlosen Lastwagen ums Leben”, sagte die Nachrichtensprecherin. Karen war geschockt, sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie dachte sich, sie solle mal darüber schlafen, denn es war bestimmt nur ein großer Zufall gewesen. Das dachte sie zumindest.
Am nächsten Morgen stand Karen etwas später auf als normal und machte ihre normale Morgenroutine. Sie schaute aus dem Fenster und sah, wie ihr Nachbar die Hecken schnitt. Sie ging raus, um ihm einen guten Morgen zu wünschen, doch als sie dies tat, fiel der Nachbar von der Leiter und seine Heckenschere durchbohrte sein Gesicht. Sie rief sofort einen Krankenwagen, der nach 10 Minuten auch da war, doch für den Nachbarn war es zu spät, denn er war schon tot. Karen wollte nicht glauben, was gerade passiert war und dachte, dass ein Fluch auf ihr laste. Oder war es nur ein dummer Unfall gewesen? Man wusste es nicht. Im Verlaufe des Tages wurde es immer seltsamer. Am Mittag wurde ihr klar, dass etwas nicht stimmen konnte, aber sie wusste nicht was. Jedenfalls war es nicht normal, was die letzten 3 Tagen passiert war.

Karen ging im Wald etwas spazieren, um sich zu beruhigen, doch dort wurde sie von einem fallenden Baum erschlagen.

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