Der geheimnisvolle Verfolger von Celine


Ich gehe die Strasse entlang und es riecht nach gebrannter Mandel, ich liebe diesen Geruch. Es ist Dezember und kurz vor Weihnachten. Alles ist geschmückt und überall hängen Weihnachtsbeleuchtungen. Ich freue mich schon sehr auf Weihnachten, weil es das erste Weihnachten in meiner neuen Wohnung ist. Es ist ein Neubau und dieser ist letztes Jahr gebaut worden. Zuvor hat ein kleines Haus auf diesem Grundstück gestanden. Ich glaube, der Hausbesitzer ist leider verstorben.

Es ist bereits dunkel und ich muss wieder durch den dunklen Tunnel gehen, um nach Hause zu kommen, ich hasse diesen Tunnel. Ich gehe in schnellem Schritt durch den Tunnel, um so schnell wie möglich rauszukommen. Ich habe das Gefühl, jemand beobachtet mich. Ich drehe mich schnell um, aber es ist niemand hinter mir, und ich gehe noch schneller und rede mir ein, dass niemand hinter mir ist. Ich habe ein ungutes Gefühl. Als ich endlich zuhause bin, bin ich erleichtert. Ich ziehe mich um und plötzlich werde ich sehr müde, ich beschliesse ohne etwas zu essen ins Bett zu gehen. Um 2 Uhr nachts erwache ich und sehe ein Licht durch meine Türe. Ich stehe auf, öffne die Türe, doch plötzlich ist das Licht weg. Habe ich mir das Licht nur eingebildet? Ich gehe wieder in mein Bett und versuche wieder einzuschlafen, das gelingt mir auch. Ich erschrecke, als ich einen piependen Ton wahrnehme, was ist das? Ach, das ist mein Wecker. „Wieso klingelt der Wecker, habe ich den vor dem Schlafen angestellt?”, frage ich mich selbst. Ich mache mir keine Gedanken mehr und frühstücke erst mal.
Später mache ich mich auf den Weg zu meinen besten Freundinnen, wir wollen zusammen in den Park gehen. Als ich im Park ankomme, sind meine besten Freundinnen Julia und Rebecca schon da. „Wo warst du so lange?”, fragt Julia mich. „Sorry, ich habe ein bisschen Verspätung.” Wir machen uns einen schönen Mädels-Tag und gehen am Abend noch zusammen etwas essen. Um 23 Uhr entscheiden wir uns, nach Hause zu gehen und gehen zusammen nach Hause. Ich überlege mir, ob ich meinen Freundinnen erzählen soll, dass ich mich beobachtet fühle. Ich beschliesse aber, es für mich zu behalten, die beiden würden sicher denken, dass ich verrückt bin. Als wir an eine Kreuzung kommen, muss Rebecca abbiegen und Julia auch. Jetzt muss ich den Rest alleine gehen und ich muss wieder durch den blöden dunklen Tunnel. Als ich schon fast aus dem Tunnel raus bin, steht plötzlich ein grosser Mann von mir. Ich erschrecke, denn er hat irgendwie kein Gesicht! Er kommt auf mich zu und will mich packen, aber ich schaffe es gerade noch wegzurennen und renne so schnell ich kann nach Hause. Ich sehe, dass er mich verfolgt. Zuhause angekommen verriegle ich die Tür und verkrieche mich unter dem Sofa. Ich höre einen Knall und nehme Schritte in meiner Wohnung war. Wie ist er da reingekommen? Ich habe Todesangst und zittere am ganzen Körper. Was soll ich machen? Ich sehe einen Fuss genau vor mir, ich bewege mich nicht und halte meinen Atem an. Als der Fuss weg ist, fasse ich den Mut unter dem Sofa hervorzuschielen. Ich sehe den Mann nicht mehr, wo ist er hin? Soll ich aus meinem Versteck rauskommen oder lieber hierbleiben? Ich entscheide mich, unter dem Sofa zu bleiben. Ich bin die ganze Nacht und auch den Tag danach sehr verängstigt. Ich mache mir Gedanken. Wer ist der Typ? Was will er von mir?
Der ganze Tag ist im Eimer. Ich kann den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken. Als es wieder dunkel ist, habe ich eine solche Angst, ich will dass die Nacht schnell vorbei geht und ich morgen beim Arbeiten mal ein bisschen abschalten kann. Ich entscheide, dass ich noch ein bisschen in meinem Lieblingsbuch lesen werde, um ein bisschen abschalten zu können. Das gelingt mir auch und ich bemerke, dass ja übermorgen schon Weihnachten ist. Mir ist die Vorfreude vergangen. Ich erschrecke, als jemand an meiner Tür klopft, mir ist sehr unwohl. Das Klopfen wird immer lauter, bis schliesslich die Türe aufgerissen wird. Ich sehe den Mann mit einem Messer in der Hand, er rennt auf mich zu und ich fühle einen stechenden Schmerz, ich sacke zusammen, meine Augen werden immer schwerer und es wird immer dunkler, bis alles schwarz ist. Ich weiss nicht, wie viel Zeit vergangen ist, als ich wieder meine Augen aufmache. Mühsam versuche ich aufzustehen, das gelingt mir aber nicht. Ich bemerke, dass ich blute und dass meine Tür voller Blut und offen ist. Die Tür vom Nachbar sieht genau gleich aus. Ich krieche in die Wohnung rein und sehe, dass der Nachbar tot am Boden liegt, mein Herz klopft wie verrückt. Ich greife nach meinem Handy, welches ich noch in der Hosentasche habe und rufe die Polizei.

Ein paar Wochen später frage ich mich immer noch, wer dieser Mann gewesen ist. Wieso er mich hat umbringen wollen, ob ich einfach Glück gehabt habe, dass er mich nicht lebensgefährlich getroffen hat. Wie ist er in meine Wohnung gekommen? Nach dem Vorfall beschliesse ich, dass ich umziehen werde. Danach sehe ich ihn nie wieder. In den Medien erfahre ich, dass es in meinem Wohnblock noch weitere Tote gegeben hat.

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